Mai Chau – Schlafen auf Stelzen 

Unser erster Ausflug führte uns nach Mai Chau im Süden von Hanoi. Für die Busfahrt dorthin bräuchten wir 3,5 Stunden da die Straßen sehr holprig sind und die Busse daher höchstens 80km/h fahren dürfen. Ungefähr bei der Hälfte machten wir eine pinkelpause bei einer kleinen Raststätte, die unter anderem Schnaps mit eingelegten ganzen Kobras verkaufte…

Schon bei der Hinfahrt konnten wir tolle Fotos schießen.

Angekommen in Mai Chau wurde uns gleich ein Mittagessen serviert.

Weil keine Busse bis zu unserer Unterkunft fahren können, wurden wir in Golfcars verfrachtet. Kurz vor einer kleinen aus Bambus gefertigten Brücke, mussten wir jedoch absteigen, weil sie nur Chat stabil genug war um unser Gewicht auszuhalten. In einem Stelzen Haus war unser Schlafsaal. Der Boden war aus dünnem Bambus und wir zweifelten sehr an dessen Stabilität. Äußerst vorsichtig und auf Zehenspitzen haben wir uns zu unserer Matratze am Ende des Schlafsaales vorgetastet.

Später konnten wir das Dorf und die Reisfelder erkunden. Dabei gab es zusätzlich zu der schönen Landschaft zwei Augenblicke, die ich lange in Erinnerung behalten werde: beim ersten Zwischenstopp bei einer Wanderung durch die Reisfelder wurden wir von einem einheimischen Bauern auf einen Tee eingeladen. Dieser könnte kein Wort Englisch aber versuchte mit uns auf Vietnamesisch bzw. mit Händen und Füßen zu kommunizieren… Den grünen Tee servierte er in kleinen Schälchen, die komplett verdreckt waren. Wir wollten seine Gastfreundschaft nicht verletzen und ich trank mit großer Überwindung daraus. Währenddessen holte er einen alten Atlas heraus (noch inklusive eisernem Vorhang) und ließ sich von uns zeigen woher wir kamen. Ein solches Interesse und so eine Offenheit für Fremde hat mich sehr berührt. Ebenso erging es mir eine halbe Stunde später, als wir eine Schule in einem abgelegenen Bergdorf besuchen konnten. Die Kinder von 3 bis 6 Jahren stürmten aus dn Klassenzimmern und begrüßten uns freudestrahlend mit “Hello”. Diese Kinder waren so hübsch angezogen, gut erzogen und extrem gepflegt, was uns erstaunt hat, da es in einigen Hütten nicht einmal WCs gab.


Alle die mich gut kennen, können wahrscheinlich gar nicht glauben, dass ich freiwillig wandern war. Doch vor lauter interessanter Dinge und tollen Fotomotiven, war es überhaupt keine Überwindung und ging fast von selbst. Größere Überwindung war das Duschen mit den Geckos und das Schlafen in der Hütte.

Zwei „Fun Facts“ zum Abschluss:

  1. Überall gibt es freilaufende Hunde, aber dafür werden Kühe einzeln und angeleint zum Spaziergang ausgeführt.
  2. Wir haben dort Holländer kennen gelernt, die letztes Jahr extra nach St.Johann (meine Heimatstadt) gefahren sind um sich einen unserer Krampusläufe anzusehen… 😉 Die Welt ist sehr klein!

 

Hinterlasse einen Kommentar